Einheitswährung

Oft wird Geld als das Blut in der Wirtschaft einer Gesellschaft gesehen, das man nur in ausreichender Menge bereit stellen müsse und der Markt würde sich dann von selber regeln. Im Kleinen weiß jeder, dass das nicht funktioniert. Im Großen funktioniert das noch viel weniger, da Größeres komplexer ist und nicht größere, sondern neuartige übergeordnete Strukturen benötigt. Will man etwa Bergbauern mit Küstenfischern wirtschaftlich verbinden, so kann man nicht einfach eine der beiden Wirtschaftssysteme vergrößern, um beide Wirtschaftsstrukturen zu verknüpfen, sondern man muss beide regionale Wirtschaftssysteme belassen und eine völlig neuartige übergeordnete Wirtschaftsstruktur schaffen, um beide zu verbinden.

Soweit ist dies wahrscheinlich verständlich, verständlich ist es aber plötzlich oft nicht mehr, wenn man für beide Systeme die gleich Währung einführt, was de facto genau die selbe Auswirkung hat. Die Zusammenhänge sind aber noch weit vielschichtiger und diese werden nur teilweise durch ein gutes Steuersystem kompensiert, welches einzelne Bereiche etwa mit einer Tabaksteuer oder Mineralölsteuer gesondert regelt. Leider ist das gesamte Steuersystem längst nur mehr zu einem reinen Geldbeschaffungssystem (was ohnehin schon die Druckerpresse macht und nicht funktioniert) verkommen, anstelle ein wichtiges regulatorisches Instrumentarium für die gesamte Gemeinschaft zu sein. Einen aktuellen Bezug hat die Thematik gerade durch die Diskussion über die Tamponsteuer erhalten.

Geld hat eine fatale und viel zu wenig beachtete Eigenschaft, dass es nämlich Bereiche wie Lebensmittel, Investitionsgüter, Luxusgüter bis hin zu Schuld-, Sühne- und weiter zu Kautionszahlungen und kriminellen Bestechungsgeldern miteinander verknüpft. So bequem und praktisch ein abstrahiertes und anonymisiertes Zahlungsmittel – in welcher Form auch immer – ist, simplifiziert es auf brutalste und unzulässige Weise eine ungeheure gesellschaftliche Komplexität.


Das Video ist nicht ganz aktuell (es ist vom Okt.2016); die Kernaussagen werden sich auch nach der Merkel-Ära sich nicht ändern.

Anstelle Bereiche, die nur wenig oder nichts miteinander zu tun haben, voneinander zu entkoppeln und damit die vorgegebenen Komplexitäten besser isolieren zu können, werden aus Sparsamkeits- und Rationalisierungsgründen fälschlicherweise weitere Vereinfachungen etwa im Steuer- und Bankensystem angedacht und auch vorgenommen. Fusionen werden noch oft mit „too big to fail“ bedacht, wodurch das totale Verkennen der Wirklichkeit auch öffentlich wird. Alles verkommt zu einem Einheitsbrei, wo es kein gut oder schlecht, kein wichtig und unwichtig oder kein oben und unten gibt.

Die Genderisierung ist dabei nur eine von den vielen Zeiterscheinungen. Es wird alles zur Beliebigkeit und das große Gebrüll hängt nur mehr an Worten (e.g. Neger bzw. NegerInnen), da es den Sinn dahinter längst nicht mehr versteht – so wie es etwa auch mit dem Nationalismus oder Protektionismus ist. Man versteht nicht, dass vieles die richtige Medizin wäre und nur – wie meistens – die Dosis das Gift macht. Es kann nicht funktionieren alles in einen Topf oder Einheitswährung hinein zu packen und dann - wie im Fall der EU – chronisch alkoholisierte Köche darin herumrühren lassen. Das Ganze kann einem nur kräftig um die Ohren fliegen.

Auslagerungen in „Bad Banks“ können obendrein nur materielle Schäden tilgen und kaschieren bzw. verdrängen den eigentlichen Schaden für die Gesellschaft zur Gänze. Dieser besteht darin, dass die aufgeplatzen Probleme nicht gelöst bzw. gesühnt, sondern nur verdrängt werden und dass die wirklich Geschädigten nicht sinngemäß entschädigt werden. Wie will man etwa auch den letzten Abschuss einer geschützen Art oder die Verpestung / Vergiftung / Verwüstung von ganzen Landstrichen entschädigen. Eine reine Augenauswischerei und „Schuldverwischung“ sind auch alle angedachten Schiedsgerichte im Zusammenhang mit Freihandelszonen. Wenn bei den 500jährigen Reformationsfeiern davon gesprochen wird, dass gewisse Schulden nur Gott vergeben könne, wird eine wichtig Tatsache übersehen. Das Jenseits hat seine eigenen Probleme und Schuld, die hier angehäuft wurde, muss auch hier gesühnt werden. Jeder, der tilgen möchte oder dazu beauftragt wurde, erhält dafür freilich jede nötige Hilfe und Unterstützung von der geistigen Welt.

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Wer alles mit Geld bezahlt,
bleibt vieles schuldig.

Salomon BAER-OBERDORF (31. Mai 1870 – 22. Okt. 1940)