Meine Schafe

Meine SchafeEs gab und gibt immer wieder Probleme beim Spenden der heiligen Sakramente. Sei es die Kommunion für Geschiedene oder sonst diesem Sakrament unwürdige, kirchliche Begräbnisse, Hochzeitfeiern oder leider auch Taufen. Gerade bei letzteren ist uns in der Diözese Vorarlberg ein Fall bekannt, der das Wesen all dieser Probleme unverblümt offen legt. Es geht dabei um eine Kindertaufe, die zu spenden einem älteren Mitbruder im Priesteramt in einer bestimmten Pfarre nicht erlaubt wird. Beim Spenden der Eucharistie, dem Heiligsten des Christentums, ist es noch am einsichtigsten, dass für den Zelebrant oft die Würde dieses Sakramentes nicht garantiert ist. Nach dem Konzil gibt es aber doch sehr viele Freiheiten, die es jedem ermöglichen würden, den entsprechenden Rahmen auch in kritischen Situationen zu finden (unser Beitrat Das Allerheiligste kann warten). Freilich bleibt eine Verärgerung, die dadurch entsteht, dass dem eigentlich hohen Rahmen eines solchen Ereignisses nicht entsprochen werden kann/konnte, zurück. Diese Verärgerung sollte aber nicht durch eine Totalverweigerung des entsprechenden Sakramentes, sondern durch geistige/geistliche Arbeit an der Causa Prima begegnet werden. Letztlich ist es ein Mangel an Verständnis, Aufklärung und Liebe, die man den Brüdern und Schwestern oder gar einem selber schuldig geblieben ist. Sakramente sind Werkzeuge, die wie alle Werkzeuge in guter und schlechter Absicht eingesetzt werden können. Sakramente sind vor allem keine Zaubermittel oder Zaubersprüche, die nach Harry Potter Manier mit strikten Riten oder Zauberformeln wie ein Kampfmittel zu verwendet sind und die jemand als Fähigkeit oder als Macht besitzen kann. Nicht nur bei oben erwähnter Taufe geht es um einen lokalen Warlord, der versucht seine „eigenen“ Schafe in mittelalterlicher Leibeigenschaft zu halten, sondern auch beim Gründer der Piusbrüder dem Erzbischof Marcel Lefebvre (29.Nov. 1905 – 25. März 1991). Unverhohlen hat dieser bei einem Gespräch (siehe entsprechenden Artikel von 12.Juni 2012) auch die Katze aus dem Sack gelassen. Niemand weidet seine eigenen Schafe und Jesus hat das Lösegeld für jeden bezahlt, damit niemand niemandes Sklave sei. Ihr sollt einander dienen, so wie ich euch gedient habe und der Größte unter euch soll der Diener aller sein.

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Alle Empfindungen, die wir beherrschen, sind rechtmäßig.
Alle, die uns beherrschen, sind verbrecherisch.
Jean-Jacques Rousseau (28.Juni 1712 - 2.Juli 1778)