Vom Umgang mit der Wahrheit

Auf dieser Seite steht - wie schon 2009 - unsere politische, gesellschaftliche und religiöse Einschätzung. Die Krise, wie eben mit dem Euro und dem Topschuldner Griechenland, ist nur oberflächlich betrachtet eine Krise der Währung. Sie ist in erster Linie eine Krise der Wahrheit, wie das Interview mit dem Chef der Deutschen Bank, Josef Ackermann, auf n-tv.de zeigt. Wir leben in einer Zeit in der es „unschicklich“ ist die Wahrheit zu sagen, da man dadurch das noch existierende Vertrauen in die Währung weiter untergräbt d.h. es wird aufgefordert zu schweigen oder gar zu lügen, um bisherige Lügen zu decken. Der Verfall der Wahrheit wird am besten deutlich, wenn man in die jüngste Geschichte zurück blickt. Vor Jahren gab es im österreichischen Parlament noch eine Stimme eines Stephan Koren, der Wahrheit und Glaubwürdigkeit in der Wirtschaftsökonomie einforderte. Er dreht sich heute sicher noch im Grabe um, wenn er sieht, wie die jetzige Zeit nicht mal mehr eine Kassandra kennt und man sich lieber selber in den eigenen Sack lügt und betrügt, statt der Wahrheit ins Gesicht zu blicken oder gar zu ihr zu stehen. Man glaubt lieber irgendwelchen Demagogen, die den Ohren schmeicheln, und verwirft alle jene, die Wahrheit suchen und lieben. Im christlichen Glauben ist Geld und Finanzwirtschaft irgendwie immer mit Judas behaftet und man findet kaum eine brauchbare Ethik oder Anschauung. So war es Christen nicht erlaubt, für Geld Zinsen zu nehmen, wodurch den Juden die Finanzwirtschaft in die Hände gespielt wurde. Es war für uns interessant zu lesen, dass der Zins auf Geld wahrscheinlich ein Teil der Ursachen der Wirtschaftkrise ist. Auch hinter dem Geld steckt eine Wahrheit, und wir verweisen als Denkanstoß auf Der Weisheit letzter Schluss, wo versucht wird, Wirtschaftsökonomie mit Jesus zu verknüpfen. Diese Verknüpfung setzt dabei nicht bei Gier an, wie man vermuten würde, sondern bei der Unwissenheit und räumt mit dem Aberglauben an Sparsamkeit und Askese als Heil- und Heiligkeitsbringer auf.