Größenwahn

Kleine Sünden bestraft Gott sofort, große etwas später. - Wir lieben Gott vor allem deswegen, weil er seinen eigenen Grundsätzen mit einer Geduld und einem Langmut treu bleibt, die man nirgendwo sonst findet. Eine viel zu wenig verstandene Tatsache ist etwa, dass Jesus lieber sich selber opferte, anstatt sich der Gefahr auszusetzen, nur einen einzigen der Seinen zu verlieren.

Mit den kleinen Sünden spielen wir hier auf Erdogan an und mit den großen (wie man vielleicht „Merkelt“) auf die der gesamten EU. Wie wurden wir mit Gedichten über Erdowahn überhäuft, von demjenigen mit dem Megapalast, dem großen Flughafen und der Pressefreiheit. Wir denken dabei an einen anderen Flughafen, der in Berlin schon seit ewigen Zeiten einer Fertigstellung harrt. Wir denken auch an manipulative Leitmedien (dies nicht erst seit Bekanntwerden der Atlantikbrücke), die uns in sämtliche Kriege der letzten Zeit hineingelogen haben. Ein Spiegel-Reporter wie Robert Menasse gehört da zum System, er ist zwar ein Bauernopfer, aber bei keiner Nähe nur ein unschuldiger Mitläufer. Die Sachen tragen spät aber doch Früchte. Die beiden größten Sündenpfuhls Europas, Paris und Berlin, versinken im eigenen Morast. Man kann darüber streiten, ob Gelbwesten besser sind als kriminelle Clans, die etwa für den Diebstahl der 100kg Goldmünze im Bodemuseum verantwortlich sind und die ganze Straßenzüge beherrschen. Paris hat dabei wohl beides, die Pest und die Cholera.

Wir haben uns schon längst mit den Zuständen wie sie sind abgefunden und eigentlich nur darauf gewartet, was Gott von alledem hält. Es ist reichlich naiv und jeder spielt mit seinem geistigen Tod, wenn er lebt, als gäbe es keinen Gott, keine Wahrheit oder keine göttliche Gerechtigkeit. Es ist völlig irrig, in einer Art von Größenwahn zu glauben, man müsse durch „postfaktische Geschichtsschreibung“ oder irgendwie andersartige wahrheitsverdrehende bzw. -verzerrende Medienarbeit die Welt retten. Vieles ist dabei ohnehin so abgehoben und weltfremd, dass es oft nicht einmal zu einem mitleidigen Lächeln reicht. Wie anders sonst sind wohl die narzisstischen Kränkungen all derer zu verstehen, die enttäuscht darüber sind, dass nur ein „GOd“ und nicht ein Geheimdienst ihre persönlichen Daten öffentlich gemacht hat. Unreine, wie wir alle es sind, werden gemieden wie eine Seuche und nur wenige schaffen es über ihren Tod hinaus über Jahrtausende zu leuchten. Dies gilt besonders dann, wenn man für den ökologischen und ökonomischen Ruin eines ganzes Kontinentes wie Europa Mitverantwortung trägt:

Veröffentlichungen wie etwa ein Agraraltlas, der Versäumnisse der EU auflisten soll, verschleiern und kaschieren die gravierenden großen Probleme und helfen nur den Erstellern der Studien. Es liegen noch viele Welten zwischen einem Salvator Mundi und all den vielen von dubiosen Interessen gesteuerten selbsternannten Welten- und Weltrettern - eine Kluft, die schon im römischen Reich bestand, und Seneca war dabei wohl ein Schreiber, der noch in keiner Weise mit der heutigen Dreistigkeit gelogen und manipuliert hat. Ein politischer Kreuzestod durch das damalige Weltreich war dem einen beschieden, dem anderen ein erzwungener Selbstmord, wodurch er noch einen Teil seiner Ehre retten konnte. Spätere Geschichtsbücher werden einmal davon berichten, mit wieviel Ehre Europa seinen Niedergang fand und ob dieser dem des römischen Reiches ebenbürtig ist.

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Gottes Mühlen mahlen langsam,
aber schrecklich fein.

Friedrich von Longau (Jan. 1605 – 24. Juli 1655)