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Neulich waren wir mit einer religiösen Randgruppe tief in ein Gespräch verwickelt, über eine allein seligmachende Weltsicht und der in dieser Weltsicht vertretenen ewigen Verdammnis. Dass in dieser Weltsicht, diese Ansichten in der Katechese der letzten Dinge angeboten werden, gibt allem noch eine zusätzliche Schräglage. Es handelt sich hier offenbar um eine begrenzte und rein materielle Heilslehre, die nicht über den irdischen Tod hinaus sieht bzw. darüber hinaus keinerlei Wissen verfügt. Dass 50 Jahre nicht darüber entscheiden können, ob man ewig in einen Himmel oder eine ewige Hölle kommt, war in dieser bunten und sehr unterschiedlichen Runde auch jedem selbstverständlich. Irgendwie, irgendwo, irgendwas kann da mit einem einzigen Leben, das alles entscheiden soll, wohl so nicht stimmen – auch nicht, wenn man da erst bei einem Jüngsten Gericht zur Rechenschaft gezogen wird und bis dahin in einem Grab auf die leibliche Auferstehung warten muss.(Dass dann oft die Hölle als Ganzes geleugnet wird, ist dabei mehr als verständlich.)
Wie unser von uns wahrgenommener Kosmos, ist das Jenseits endlich und mit dem materiellen uns bekannten Kosmos verbunden. Die sichtbare Welt ist dabei eine Seite und die unsichtbare Welt die andere Seite von ein und der selben Medaille. Wie die unsichtbare Welt strukturiert ist, kann man nicht einmal grob mit Himmel und Hölle beschreiben. Die Wahrheit ist wohl, dass es dort weit größeres Leid und weit größere Freuden gibt, als hier. Die dortigen Qualen und Freuden sind mit unseren Begriffen nicht zu beschreiben und zu fassen. Wo und wie wir in diese jenseitige Welt einsteigen, hängt mit den geistigen Schätzen zusammen, die wir hier gesammelt haben. Jesus spricht von Schätzen, die kein Dieb stehlen und keine Motte zerfressen kann. Es sind dies unsere Talente, die wir nicht vergraben dürfen, sondern vermehren müssen. Die jenseitige Welt ist dabei nicht irgendwo und nicht zeitlos oder ewig, sondern ist in ihrer Beschaffenheit weiter, größer und in einem weit größeren Zeitraster, aber fest mit der unsrigen Welt verbunden. Dass der gesamte Kosmos (sichtbare und unsichtbare d.h. jenseitige Welt) einen überdimensionalen Wandel (Kollaps oder Finale wollen wir hier vermeiden) anpeilt – ein „jüngstes Gericht“ -, ist sicher. Eine Ewigkeit, Unendlichkeit oder ein Ende ist dabei nirgendwo greifbar, da hier alle unsere möglichen Vorstellungen gesprengt werden. Es existiert das Wissen über ein „Etwas“ außerhalb dieser unserer Medaille (unseren Kosmos mit der sichtbaren und unsichtbaren Welt), aber die Kenntnisse darüber sind gleich Null (ist ja das Wissen über die Kehrseite unserer Medaille – dem unsichtbaren Kosmos, schon sehr gering). In unserem gesamten Kosmos (sichtbaren oder unsichtbaren) gibt es nichts was dieses „Etwas“ oder den alles durchdringenden und absoluten Gott ertragen könnte. Es bleibt ein Geheimnis, wie der auferstandene Christus, dem wir alle unterworfen sind, uns einmal zu diesem „Etwas“ führen wird.
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Ich habe euch noch vieles zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen.
Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheiten leiten.
Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden,
und was zukünftig ist, wird er euch verkünden.
Johannes 16,12-13
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Was Gott uns sagen will
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Ein Beispiel von langer Tradition und weltweiter Bedeutung, wie etwas im Kern Gutes und Richtiges durch Übertreibung ins Gegenteil verdreht werden kann, liefert Abraham, der, wie wir hier vermuten, an Phimose (Vorhautverengung) litt. Nicht anders ist es zu erklären, dass er von einem Neuen Bund Gottes mit den Menschen sprach, als er sich selber von diesem Übel befreite. Der Fortpflanzungsakt, der bis dahin schmerzlich und nahezu unvollziehbar war, bereitet plötzlich Freude und erfüllte ihn mit neuem Leben, so dass er sogleich beschloss, alle männlichen Säugetiere, ob Tier oder Mensch ebenso in diesen seinen neuen Bund mit Gott einzuweihen und zu beschneiden. Seine Freude muss überschäumend groß gewesen sein, dass er nicht mehr nach Notwenigkeit oder Sinnhaftigkeit unterschied. Was sich selber als Auserwähltes Volk hochstilisiert sind im Kern Anhänger eines Fruchtbarkeitsritus und Opferdiener der Gottheit Baal, dessen Anhänger schon Moses nach dem Erhalt der Gesetzestafeln bekämpfte. Schon der Gott des Alten Testamentes war und ist kein wirklicher Fruchtbarkeitsgott und die alten Gebetsstätten waren nicht alle Bordelle.
Entwicklungsgeschichtlich ist dieses Ereignis wahrscheinlich von besonderer Bedeutung, da hier der Mensch erstmals sich bewusst mit seiner Sexualität beschäftigte und dadurch begann sich auch in diesem Bereich über das Tier zu erheben. Außerdem, die bewusste Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper und erste medizinische Fertigkeiten waren wichtige Schritte zu einem größeren Verständnis der göttlichen Schöpfung. Das Ganze wird aber sicher in seiner Bedeutung überzogen ritualisiert. Wie wäre es etwa, wenn die erste erfolgreich durchgeführte Blinddarmentfernung in gleicher Weise fortan bei allen Menschen durchgeführt würde oder alle Christen automatisch mit 33 Jahren gekreuzigt würden.
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Mit der Dummheit kämpfen selbst Götter vergebens.
Friedrich von Schiller (10. Nov. 1759 – 9.Mai 1805; Talbot in Jungfrau von Orleans 3,6)
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Wenn man mit Tod so unrationell, sinnlos und noch dazu in einem solchen Übermaß wie jüngst durch die Wahnsinnstat in Oslo konfrontiert wird, kann man sich nur schwer einer großen inneren Wut darüber entziehen, dass manche Menschen über Leben und Tod anderer so willkürlich entscheiden. Der Tod ist jedem bewusst, wird aber als eines der letzten Dinge angesehen und in unser alltägliches Leben nicht mit einbezogen. Dazu fehlt es an der richtigen Einstellung und dem nötigen Vertrauen, dass Gott seine Schöpfung und so auch den Tod zu unserem Wohl und Heil geschaffen hat. In der Baha’i-Religion wird der Tod mit einer Geburt verglichen. Der Tod ist eine Verwandlung und die Geburt in das geistige Leben. Wenn ein Kind sich gegen die eigene Geburt wehren würde und im Mutterleib verbleiben wollte, würde es sein eigenes Leben und das Leben seiner Mutter gefährden. Auch wenn ein Kind seine eigene Geburt nicht versteht, so vermeidet es doch viele unnötige Krämpfe und Kämpfe, wenn es die einwirkenden Kräfte unterstützt und „zulässt“. Niemand kommt gegen die Notwendigkeit des eigenen Todes an. Besonders edel ist es, das was ohnehin notwendig ist, in den Dienst und Plan dessen zu legen, der alles so weise geschaffen und erschaffen hat, damit es nicht Selbstzweck, sondern zum Segen, Heil und Kraft für andere wird. Den Tod als eine Geburt zu sehen, als eine Häutung (siehe dazu auch den Artikel Reinkarnation), die es uns erst ermöglicht Gott näher zu kommen und seine Größe neu zu entdecken, ist ein Geschenk, um das wir hier schon den gütigen Vater bitten sollten. Keiner von uns, der einmal geboren worden ist, möchte abermals in den Mutterleib zurück kehren; genauso wenig will derjenige, der im Geiste wiedergeboren worden ist, in das irdische Leben oder in den materiellen Körper zurückkehren. Wenn Jesus nach seiner Auferstehung den Seinen im fleischlichen Körper erschienen ist und erst mit seiner Himmelfahrt auch fleischlich in den Himmel entrückt ist, bedeutet das nicht, dass wir nach dem Tod in den fleischlichen Körper zurückkehren müssen und erst mit einer „Himmelfahrt“ (etwa am Jüngsten Tag) in das geistige Leben eingehen können. Die Rückkehr Jesus im fleischlichen Körper nach Ostern, war für Jesus eine große Belastung, die er in Liebe für die Seinen auf sich genommen hat und nur durch seine äußerste Hingabe und Aufopferung für das Erlösungswerk zu erklären ist. Dies geschah aus Gnade und nicht aus irgendwelcher Notwendigkeit.
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Als du geboren wurdest, haben alle gelacht, während du geweint hast.
Lebe so, dass bei Deinem Tod alle weinen, während du selber lachst.
ein chinesisches Sprichwort
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Bei Gesprächen unter verantwortungsbewussten und aufgeschlossenen Eltern wird schon mal über den Verlauf das eigenen Lebens und über das der Kinder philosophiert und was man in der Erziehung hätte besser machen können. Natürlich wächst jedes Kind in eine andere Umgebung hinein, aber es lässt sich trotzdem, bei noch so großer Skepsis, die Individualität und der eigenständige Charakter, den ein Kind schon mit auf die Welt bekommt, feststellen. Gelegentlich berichten Eltern über nahezu mystische Erfahrungen bei der Zeugung und/oder Geburt von besonderen Kindern. Es ähnelt den Dingen, die man auch beim Sterben von Menschen, auch als „Abmelden“ bekannt, hin und wieder hört. Dies hat sicher nichts mit einer Verschmelzung von zwei Zellen zu tun, da dies biologisch zu einem anderen Zeitpunkt statt findet. Die Phänomene sind real und die gemachten Erfahrungen können nur im Glauben beantwortet werden. Im Glauben, dass große Geister ähnlich einer Sternschnuppe, mit einem hellen Leuchten und einem Knall in diese unsere Welt einschlagen und eben so diese Welt verlassen. Es wird nicht irgendwo irgendwer geboren, sondern es kommen die Seelen aus einer Parallelwelt zur Reinkarnation, die in der jeweiligen Umgebung das beste Umfeld für ihren weiteren Aufstieg finden. Als Eltern trägt man also nicht nur die Verantwortung für den best möglichen Aufstieg einer Kinderseele, sondern bestimmt durch das geschaffene Familienklima bzw. geistige Umfeld auch welche Seele verkörpert wird. Es ist daher nicht egal, wenn eine Seele noch im Mutterleib wieder „zurück geschickt“ wird, da man sich zu rechtfertigen hat vor dem, der die Seelen vor und während seiner Einkörperung betreut und auswählt und dessen Arbeit man vernichtet. Man geht in diesem Fall verantwortungslos und achtlos an der Bestimmung und dem Sinn der Schöpfung vorbei. „Hätte Maria abgetrieben“ sind die dümmsten Sprüche, da eine Seele wie Jesus nicht nur die Waisen aus dem Morgenland mit einem Kometen gelotst hat, sondern auch mit seinem Tod die Welt heute noch auf den Kopf stellt.
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Sterben ist ebenso natürlich wie das Geborenwerden,
und für einen Säugling ist das eine vielleicht so schmerzlich wie für uns das andere.
Francis Bacon (5.Mai 1813 - 11.Nov. 1855)
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