
Johannes vom Kreuz (24.Juni 1542 – 14.Dez. 1591), ein Mystiker und Heiliger der katholischen Kirche, prägte den Ausdruck „geistige Nacht“. Wie in unserem Newsletter August 2025 durch Carl Gustav Jung angedeutet, ist eine echte mystische spirituelle Erfahrung für jeden ein tiefgreifendes Erlebnis. Göttliche Erlebnisse selbst durchwandert man in einem seelischen Ausnahmezustand, wo man selbst orientierungslos und wie ferngesteuert Tage, wenn nicht sogar Monate körperlich abgehoben dahinsiecht. Es ist vergleichbar mit einer Nahtoderfahrung, wo man nicht den Tod als schmerzhaft erlebt, sondern die Rückkehr zum Leben mit Intensivstation und längerer körperlicher Leiden. Es ist das langsame wieder verschwinden des Göttlichen, was einen wie eine leere ausgebrannte Hülle ohne Kraft, Ziel und Orientierung zurück lässt. Gott zieht sich irgendwann wieder zurück, damit wir ein selbständiges, eigenverantwortliches Leben führen können1. Gott will und braucht keine Sklaven!
1... siehe etwa die Erklärung der Himmelsleiter in Rechte und linke Christen
Keine Frage – ein echter Mystiker steht mehr in der Verantwortung als jeder normale Bürger und wird einst sicher auch strenger gerichtet. D.h. einem Kind wird öfter, mehr und anders geholfen als einem Erwachsenen. Der Umgang mit einem Erwachsenen ist auch ein anderer als ein Umgang mit einem Kind. So Gott sich nicht mehr auf die selbe Weise meldet als „früher“, sollte das niemanden dazu verleiten zu sagen, die Erlebnisse wären wohl „besondere kosmische“, vielleicht wissenschaftlich noch nicht geklärte Phänomene gewesen und Gott als solcher existiere nicht oder nicht mehr. Jeder Mystiker wird sich um seine eigene Sprache mit Gott bemühen müssen, die oft viel ehrlicher, leiser und feiner sein wird als all das Geplärr der Welt. - bleiben Sie ein treuer Leser dieser neuen Rubrik ….