Zwischen Christus und Satan
Dieses Buch (Erstausgabe 1888) von Ellen Gould WHITE (26.Nov. 1827 – 16.Juli 1915) ist eine historische Gesamtschau der protestantischen und freikirchlichen Bewegung. Ellen Gould White selber gehörte zu den Mitbegründern der 7-Tage Adventisten. Wenn man - wie bei den Karl May Romanen die ausladenden Landschaftsbeschreibungen – die blumigen moralphilosophischen Belehrungen überfliegt, kann man diesem Werk viele kostbare Informationen entnehmen. Es ist kein vollständiges Geschichtswerk des Christentums, verschafft aber einen guten historischen Einblick über den Protestantismus, das im Hauptteil bei den Waldenser (Petrus Valdes 12. Jahrhundert) beginnt und viele der wesentlichen Personen beschreibt. Der Protestantismus verglorifiziert ihre „Heiligen“ weniger und stellt diese mehr in den historischen Zusammenhang, was dieses Werk auch geschichtlich lesenswert macht. Ein vergleichbares Werk ist uns nicht bekannt. Es gibt ganze Abhandlungen von Päpsten und viele Jahreszahlen (wie z.B. bei Karlheinz DESCHNER – Kriminalgeschichte des Christentums), aber eine Vernetzung d.h. dass man darin eine logische Folge von Entwicklungen sehen könnte, gibt es nicht.
Dieses Werk regt zum Nachdenken an und man macht unweigerlich einen Abgleich zwischen all den christlichen Bekenntnissen. Wir finden es durchaus legitim, sich ohne irgendwelche Vorbehalte die Frage zu stellen, was hier und was dort besser ist. Gott lässt alles bestehen, damit die einen von den anderen etwas lernen könnten und man braucht sich dabei nicht immer gleich die Köpfe blutig zu schlagen.