Stellungnahmen:

Pfarrgemeinderäte

Im Zuge der Pfarrgemeinderatswahlen gab es in einigen Orten in Österreich schon im Vorfeld divergierende und widersprüchliche Anweisungen, die bis heute Unruhe und Sorgen bescheren. Am 19. Mai 2012 gab es über Pfr. Christian Sieberer dazu einen Bericht auf kath.net als einer der Betroffenen.

Stellungnahme von gott.cooperative :

Der anfänglichen Euphorie bezüglich der bevorstehenden Wahl der neuen Pfarrgemeinderäte ist im Nachhinein ein herber Realismus gewichen und man hört Stimmen von "diese seien ganz überflüssig" bis "diese soll der zuständige Pfarrer bestimmen." Irgendwie scheint der grundlegende Sinn von allem verloren gegangen zu sein. Wir sehen die Entwicklung ähnlich, wie seinerzeit als Luther die Bibel ins Deutsche übersetzte. Es waren damals die Bestrebungen dieselben wie heute, wo man versuchte spirituelles Wissen einer Priesterkaste dem Volk verständlich und zugänglich zu machen. Damals wie heute gehen die Bestrebungen weg von einem autoritären hierarchischen System hin zu einer partnerschaftlichen demokratischen Ordnung. Damals wie heute scheitert es einerseits an dem zu wenig vorhanden spirituellen Wissen der Priesterkaste, wie andererseits, an der göttlichen Ordnung selbst, in der man sich unterordnen muss und in der es kein Gleichstellen gibt. Bei Pfarrgemeinderäten kommt dazu, dass sie Räte sein sollen und daher per definitionem den zuständigen Priester, wo es diesem an Lebenserfahrung und Ortskenntnissen fehlt, beraten sollen. Es geht hier nicht darum, durch dieses Amt etwas zu sein, sondern darum, ungeachtet seiner eigenen Person einen beratenden Dienst anzubieten. Wer hier in einem solchen Dienst als Ratschlag seine Besitzungen und deren bestmögliche Vermehrung einbringt, seine Briefmarkensammlung oder seine wie auch immer ausgerichteten Neigungen, schadet den Prinzipien eines solchen Amtes. Wer etwa nicht seine Briefmarkensammlung aufgeben kann um Christus nachzufolgen, ist in seiner Nachfolge offenbar noch nicht weit gekommen und hat vom Dienen im religiösen Sinn noch nicht viel umgesetzt. Anders, eine guter und wahrer Berater muss sich auch schon mal zu seinem eigenen Schaden stark machen können. Jeder der sich nicht selbst verleugnen und alles zurück lassen kann, um Jesus nachzufolgen, predigt letztlich in den eigenen Sack, da er immer wieder seine eigenen Ziele und Absichten zum Durchbruch bringt und nicht die der Schöpfung Gottes. Solche Räte sind wertlos und man täte besser ohne solche. Man kann nicht zwei Herren dienen. Wer Gott kennt, dem fehlt es bei einem solchen Dienst auch nicht an Demut und wer Gott nicht kennt, sollte weder im Kleinen noch im Großen beanspruchen ihm zu dienen. Demut vor Gott ist nicht eine Beliebigkeit, die jedem nach dem Mund redet, sondern die, da sie Gott fürchtet, auch den Mut zur Wahrheit hat.

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Ich habe drei Schätze, die ich hüte und hege.
Der eine ist die Liebe, der zweite ist die Genügsamkeit, der dritte ist die Demut.
Nur der Liebende ist mutig, nur der Genügsame ist großzügig, nur der Demütige ist fähig zu herrschen.

Laotse (6.Jahrhundert v. Chr.)

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