Kircheaustritte

Wie jedes Jahr wurden auch heuer Anfang Januar, z.B.: am 14. Jan. 2014, in den Salzburger Nachrichten die Zahlen der Kirchenaustritte veröffentlicht. Obwohl es dabei keinerlei Sensationen gibt und sich dies auch in den nächsten Jahren so fortsetzen wird, seien hier Einschätzungen und Analysen fern ab von Meinungsumfragen und manipulativer Stimmungsmache dargelegt.

Stellungnahme von gott.cooperative :

Um die Analyse zu erleichtern, unterteilen wir die austretenden Personen in zwei Gruppen. Die größere Gruppe sind Menschen, die so gut wie keinen Kontakt zu dieser religiösen Gemeinschaft haben oder hatten und es einfach nur lästig finden, für etwas zu bezahlen, was nicht in Anspruch genommen wird (und ohne dafür eine sichtbare Gegenleistung zu erhalten). Gott haben diese Menschen in der Kirche genauso wenig gesucht oder gefunden, wie in einem beliebigen Kegelklub. Da von Seiten der Kirche meist nur auf das Geld geschaut wird, wird in erster Linie auch versucht diese Gruppe zu erreichen, nicht nur weil es die große Masse ist, sondern meist auch den zahlungskräftigeren Teil darstellt und auch der vermeintlich einfachere „Kunde“ ist.

Der wirklich schmerzhafte und unwiederbringliche Aderlass vollzieht sich aber in der anderen, kleineren Gruppe. Zu dieser Gruppe zählen wir Menschen oder Personen, die sich - zumindest für einige Zeit – für diese Kirche stark eingesetzt haben und sich dann enttäuscht und teils im Zorn und tiefer Verbitterung abwenden; - etwa ehemalige Tischmütter für Erstkommunionkinder, engagierte Laien, die im Glauben an ein Himmelreich viel Zeit und Geld opfern, was sie im Nachhinein anderenorts besser eingesetzt wüssten oder tüchtige und charismatische – sagen wir – Kleriker oder vielleicht Beamte, die ihr Talent in einen steifen und unbeweglichen Apparat nicht einzuordnen wissen. Da der Schaden durch diese Entfremdeten enorm ist - besonders, wenn diese noch im Hass oder Zorn gehen, gilt etwa im Islam für Konvertiten die Todesstrafe. Es fehlt hier auch nicht an großen historischen Beispielen, wie etwa dem Mönch Martin Luther oder dem ehemalige Jesuitenschüler Josef Wissarionowitsch Stalin. Talente zu fördern, in ein System zu integrieren oder auch sich in Respekt, Würde und gegenseitiger Wertschätzung notfalls zu trennen - wie es in vielen Ehen und Familien notwendig ist, ist mit den vielen Akteuren in einer religiösen Gemeinschaft sicher schwieriger, dennoch liegt gerade hier die große Verantwortung jedes Einzelnen, die er nicht an ein System oder ein Apparat abtreten kann. Jesus wusste um diese große Verantwortung ohne sie anderen umzuhängen und auch ohne sich darüber bei einem fiktiven unbekannten Gott zu beklagen. Man macht es sich vielfach leicht, indem man alles Missliebige von sich schiebt, um den eigenen und den Ohren anderer zu schmeicheln. Wenn man Papst oder gar Gott wäre, dann wäre natürlich alles viel besser (wovor uns der echte lebendige Gott hoffentlich denn doch bewahren möge und was diejenigen auch nicht wirklich anstreben zu sein). Die Welt scheitert an dieser Unaufrichtigkeit, Unehrlichkeit, den großen überzogenen aufgeblasenen Worten, hinter denen man nicht mit Überzeugung und ganzem Herzen steht. Worte sind wie Währungseinheiten, die einen realen Gegenwert haben und wer diese nicht hier auf Erden erfüllen kann, der muss diese vielleicht im Jenseits erfüllen (warum es dort wahrscheinlich auch oft so unerbittlich ist). Worte unterliegen wie Währungseinheiten bei falschem Gebrauch (z.B.: Unaufrichtigkeit) einer Entwertung. Vielleicht hätte Pilatus die Frage, was ist Geld, besser beantworten können, als die Frage nach der Wahrheit. Bei Jesus waren die Worte lebendig, sonst hätte er nicht nach drei Tagen wieder auferstehen können. Seine Worte waren real und sie haben bis heute ihren unvergänglichen Gegenwert. Jesus stand nicht nur für seine Worte ein, sondern darüber hinaus auch für jeden von seinem Vater ihm Anvertrauen.

p.s.: Wir sehen eine weitere kontinuierliche Abnahme der kirchlichen Zugehörigkeiten und ein Einpendeln bei etwa 20% des Bevölkerungsanteils.

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Damit soll das Wort erfüllt werden, das er gesagt hatte:
Ich habe keinen von denen verloren, die du mir gegeben hast.

Joh 18,9

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