Im Glauben bestärken

Am 26.4.2010 gab es im DER TAGESSPIEGEL Berlin einen Artikel zur Jährung des „Pro Reli“ Volksbegehrens. Der konfessionelle Religionsunterricht konnte sich damals nicht gegen einen Ethikunterricht behaupten. Nun, ein Jahr danach, scheinen katholische, evangelische und ethische Ideologen doch an einem gemeinsamen Unterrichtsmodell zu arbeiten.

Stellungnahme von gott.cooperative :

Wir haben zu dieser Volksabstimmung schon einmal unter dem Artikel „Kein Musterbeispiel mehr für Religionsfreiheit“ Stellung genommen. Es gibt wahrscheinlich nichts störrischeres als den Menschen und so wundert es nicht, dass Gott oft sehr viel Liebe und Geduld aufbringen muss. Das Gute und Richtige zu tun, fällt uns oft schwerer, als das Unmögliche das wir dann tun. Den jetzigen Weg hätte man sicher auch schon vor einem Jahr ohne Volksabstimmung gehen können. Berlin müsste durch die Friedensgebete und die anschließenden Montagsdemonstrationen aus den DDR Zeiten ein besonders fruchtbarer Boden für Gott und Religion sein. Wieso dennoch Gott wieder von Einzelnen vereinnahmt und weggesperrt wird, ist daher mehr als unverständlich. War man mit Ihm, dem Höchsten, nicht zufrieden ? Hat er die Menschen enttäuscht ? Von diesem Gott ist genug für alle da, und keiner muss ihn für sich zusammenraffen und Angst haben, der andere könnte ihm ein Stück davon wegnehmen. Wieso glaubt jeder, er habe von dem „Zusammengerafften“ am meisten abbekommen und nur er sei berechtigt, das Seinige als Gott zu verkaufen? Wie wollen wir so vor der Welt und noch mehr vor Gott bestehen ? - Gott, der tausendmal mehr ist, als wir hier je erahnen können. Von dem was Gott gibt, wird es mehr, wenn man es mit anderen teilt und weniger, wenn man es für sich einsperrt. Wir schimpfen hier immer wieder bis ins Bodenlose, über die Borniertheiten, die dem (konfessionellen) Religionsunterricht auferlegt sind. Das was als reine Wissensvermittlung fungiert und ein "Abholen" und „Mitnehmen“ sein sollte, wird zum Abbild unseres Mistrauens, unserer Furcht und unserer Angst gegenüber Gott. Menschen, die auf Gott vertrauen, sind frei von den Zwängen, die Gesellschaften oder Gruppen dem Einzelnen auferlegen. Wurden wir nicht erlöst ? An was glauben wir wirklich ? An unsere eigenen menschlichen Gesetze und Machwerke oder an einen lebendigen und allmächtigen Gott ? Die menschlichen Machwerke, in denen wir heute gefangen sind, sind das, was andere auf ihrer Suche nach Gott geschaffen haben. Das bedeutet für uns nicht, dass das Gott ist oder wir heute Gott nicht mehr suchen müssen oder sollen.

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