Osterhase und Jesus oder Kant und Marx

Ende Februar 2014 gab es im Netz einen Artikel über „Osterhase und Jesus oder Kant und Marx“. Schon die Überschrift möchte dabei suggerieren, wie wissenschaftlich Kant und Marx sind und dass der Osterhase und Jesus nur Märchen und Fabeln seien.

Stellungnahme von gott.cooperative :

Auf dem geposteten Blog gab es zum ersten Artikel bald einen Kommentar, der dem ursprünglichen etwas mehr Niveau und Qualität geben sollte (der Blog der Freidenkener, wo das ursprunglich gepostet war, hat anscheinend für beides noch nicht jedes Gespür verloren). Der Kommentar ist vom Niveau und von der Qualität dem ersten Bericht, durch seine Aufbereitungen und Darlegungen über den Osterhasen, weit überlegen. Leider werden die anderen drei Protagonisten (d.h. Kant, Marx und Jesus) nicht einmal ansatzweise mit ähnlicher Akribie behandelt. Böse Zungen (solche gibt es immer) könnten behaupten, dass derart frei vom Denken, es nicht verwunderlich ist, dass man erst im zweiten Anlauf das Niveau des Osterhasen schafft, was sich in Österreich offenbar bis auf das Hochschulranking durchschlägt. Es gäbe viel Grundsätzliches und einige Steilvorlagen für Kabarettisten, aber es sind vor allem zwei Dinge auf die wir eingehen möchten.

Recht auf Arbeit:

Wenn irgendwo irgendwer nach einen Recht ruft, so ist das immer ein Ruf nach einem starken, großen Bruder, der ihm dieses Recht verschaffen sollte. Im konkreten Fall, wenn ein Arbeiterproletariat auf ein Recht auf Arbeit pocht, resultiert das in der Versklavung des Einzelnen und der Schaffung eines faschistischen Diktators oder Führers. Wider allen historischen Verdrehungen, - so ist der Nationalsozialismus entstanden und hatte seine Wurzeln im Befehlsnotstand des Einzelnen d.h. aus dem Ruf auf Recht nach Arbeit, was z.B.: durch den Bau von Autobahnen und der Beschäftigung durch den Kriegseinsatz sicher gestellt wurde. Wir haben auf den Zusammenhang von mangelnder Privatinitiative und Diktatur bereits in unserem früheren Artikel „Göttlicher Dalai Lama“ hingewiesen. Normalerweise sucht man sich eine Arbeit und schaut, wo man sich in der Gesellschaft einbringen kann. Der berühmte Tellerwäscher, der die Gesellschaft erst von unten kennen lernt und dann Millionär wird, wird leider nur zu gerne oft falsch verstanden. Statt gebildet zu sein, um sich besser eingliedern und integrieren zu können, häuft man sich einen großen Frust an, da man Bildung, Intelligenz und Weisheit bzw. Lebensweisheit nicht unterscheiden kann. Eine umfassende Bildung sollte eigentlich nicht in einem Recht auf Arbeit münden, sondern in einer Verpflichtung für sich und für andere Arbeit zu schaffen (natürlich ökologisch verträglich, ohne Betrügereien und jenseits jeder Kriegstreiberei und, und, und ...). Diejenigen, die den Osterhasen abschaffen wollen, sind meist dieselben, die auch mit der Kinderbetreuung überfordert sind. Diejenigen, die für die Sterbehilfe sind, sind auch meist die Gleichen, die mit einer Krankenbetreuung nicht klar kommen. Man versucht fortwährend Arbeiten abzuschaffen bzw. als sinnlos hinzustellen und ruft dabei gleichzeitig nach einem Recht auf Arbeit.

Sexualethik:

Wir kannten Menschen, die haben auf eigene Kinder verzichtet, um sich fremder Kinder anzunehmen. Wir haben diese nie gefragt, wie sie es mit der Sexualität halten, ob sie zölibatär leben, ob sie genderneutrale PhilosophInnen, HistorikerInnen, SoziologInnen, MenschenrechtlerInnen, HumanistInnen etc. sind. Wir wussten, dass diese ihre Kraft aus einem tiefen unerschütterlichen Glauben schöpften und das wog und wiegt für uns auch heute noch mehr als alles menschliche Geschwätz und alle Verfehlungen in welchen Kreisen auch immer. In dem was da oft unkontrolliert über Sexualität geäußert wird, scheint nicht selten ein gekränktes Macho-EGO durch, dem nicht, wie nach einer großen Hetzjagd, das erlegte Wild massenweise vor den Füßen liegt. Was bietet sich da nicht mehr an, als einer angeblich verkorksten und überkommenen Sitten- und Morallehre die Schuld dafür zu geben.

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Wenn du sie zu deiner Entschuldigung brauchst,
ist deine Bildung nichts wert.

Salamon Baer-Oberdorf (31. Mai 1870 – 16. Nov. 1940)

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